Zweiter Lauf – 11. Dezember 2010

Das Tempelhofer Feld.

Endlich ist er da! Väterchen Frost hält Einzug in unsere Gewässer und wie jedes Jahr um diese Zeit erschallt der Ruf der Bruderschaft zur Zusammenkunft und zum gemeinsamen Kräftemessen. Es ist an der Zeit, dass fortzusetzen, was leichtsinnig bei milder Brise begonnen wurde und was nun nicht mehr aufzuhalten ist. Käptn Konrad ist angehalten, seine Führung in der Gesamtwertung zu behaupten…alle Anderen sind aufgefordert, ihm diese Krone zu entreißen!

So denn, liebe Freunde, erscheint zahlreich und mit scharfen Waffen! Auf das der Tag in die Geschichte eingehen möge:

Segelt gegen Mittag des 11. Dezembers durch die Straße von Columbia. Dort liegt ein Schiff vor Anker. Nun segelt südwärts, gebt einen Schrick in die Schoten und lasst Euch mit der Strömung leicht nach Westen abdriften. Nach einer Weile kommt Ihr zu einem Island mit vielen Untiefen wo schon viele ehrbaren Seemänner ihr Schicksal fanden. Wir treffen uns am alten Wrack um 12:30 pünktlich zur Einführungsrunde…

Euer Klaus

Materialschlacht an der Plumpe

Der Chronist versucht gerade wieder die Körpertemperatur auf normal zu heben und bedient sich dazu einer großen Tasse Friesentees. Doch die Kälte und die Dramatik der letzten Stunden lassen die Hände immernoch zittern. Doch beginnen wir am Anfang.

Der Regen ließ gegen Mittag nach, die Temperaturen liegen schon fast im zweistelligen Bereich und das diffuse Licht des verhangenen Mittags läßt böses ahnen. Der Humboldthain ist eine riesiger Laubhaufen mit einigen Schlammsuhlen. Und Rob hat sich eine Strecke ausgedacht, was auch nichts gutes bedeutet. Doch die Befürchtungen, es würden nur wenige Unerschrockene kommen, werden nicht war. Es stehen immerhin mehr als zwanzig Menschen und Räder und auch ein Hund im Start-Ziel-Bereich. Jcoop und Rob dagegen sind seit einiger Zeit mit 5m Trassierband im Unterholz verschwunden. Als sie endlich wieder auftauchen, wird eine Proberunde gefahren, auf der mehrere Fahrer undter meiner Führung verloren gehen und als erste das Ziel erreichen, wohl auf einem kürzerem als dem gedachten Pfad. So werden Bedenken geäußert, vor allem wegen einer eingebauten Kletterpassage. Der südliche Hang des Bunkerberges würde nach der Stampede nicht mehr vorhanden sein, Schlamm- und Gerölllavinen würden abgehen. Auch erscheint die Runde mit fast 1,6km zu lang. So wird etwas gekürzt, noch eine Einführungsrunde gefahren und dann der Modus festgelegt. Ich frage Jcoop, wieviele Runden er fahren will und ob pro Runde nur einer rausgenommen werden soll. Er entscheidet sich für die lange Variante.

Derek möchte Photographieren, weswegen ich das Schiedsgericht übernehmen muß (Gott seis gedankt), auch Boom verzichtet ob der Gefährlichkeit. Noch andere wollen garnicht erst starten, so zerreißt Sebastian seine Kurbel, muß dann aber auf mein Rad steigen.

Startschuß. Eine Meute von 14 Mannen und einer Frau jagen los auf einer 150m langen Geraden um in eine enge glitschige Kurve einzubiegen. Kaum einer der Zuschauer mag das mit ansehen, doch alle kommen heil um diese erste Kurve. Doch schon in der ersten Runde gibt es einen Ausfall, der Sonderzeichenbeauftragte reißt wichtige Teile von seinem Rad, der Antriebsstrang ist hin, er erreicht schiebend das Ziel. Neil wird nach Runde 2 von Ulrika erwartet, der Mann hatte vor 6 Monaten eine Herz-OP und zeigt stolz seine Narbe. Wenig später kommen schon die ersten fragenden Blicke „Wie lange noch?“ , doch 13 Runden müssen gefahren werden. In Runde 5 oder 6 speicht André sein Mavic Hinterrad teilweise aus, Boom hilft mit einem Hinterrad aus und André schafft es sogar noch Toni wieder zu überholen. Wahnsinn. Jcoop verläßt sich wie immer auf die Taktik des längsten Atems und führt erst nach ein paar Runden das Feld an. Konni stürzt schon in einer der ersten Runden.

Die Runde ist zu lang für Überrundungen oder das Leistungsgefälle ist zu niedrig. Stoßgebete werden hörbar, der Matsch spritzt nach allen Seiten, der Tunnelblick ist eingefroren. Staubi fährt mit allen Klamotten, die er hat, hat er doch am Start vergessen, daß es gleich heiß wird. Rifli fährt das beste Rennen der letzte Jahre und drückt sein treues Giant immer wieder durch die Anstiege.

Die Ausgeschiedenen laben sich am Glühwein und Tonis mitgebrachten Schmalzstullen. Herrlich. Auch die Spaziergänger verweilen, böse Worte sind nicht zu hören. Nach Aussage vieler Beteiligter soll es teilweise sogar Spaß gemacht haben, treppab mit dem Crosser kann ich das kaum glauben… (twobeers)

Die Wertung des ersten Laufes und die aktuelle Gesamtwertung.

Fotos gibt es natürlich auch!